Gekürzte Themen werden erst einmal weiter in den LAGen diskutiert.
Antrag: | Gas geben! Energiewende bei Gas und Kohlenwasserstoffen |
---|---|
Antragsteller*in: | Luca Brunsch, KV Kiel |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 20.04.2018, 15:22 |
Antrag: | Gas geben! Energiewende bei Gas und Kohlenwasserstoffen |
---|---|
Antragsteller*in: | Luca Brunsch, KV Kiel |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 20.04.2018, 15:22 |
Gekürzte Themen werden erst einmal weiter in den LAGen diskutiert.
Die Methanemissionen Über Klimaschutz wachen, statt einfach mal machen: Energiewende bei Erdgas und Kohlenwasserstoffen
Der Methanschlupf, also die Emissionen von Methan bei Förderung und Transport von Erdgas sind groß. Besonders hoch sind siehoch, insbesondere bei Frackinggas. In Schleswig-Holstein und im Bund setzen wir uns deshalb für die folgenden Punkteein Importverbot für Frackinggas ein.
Eine vertrauenswürdige Dokumentation und Reduktion des Methanschlupfes entlang der gesamten Produktions- und Lieferkette soll auch für Importe verpflichtend werden.
Wir fordern die Landesregierung auf, zusammen mit den anderen Küstenländern gegenüber der Bundesregierung Frackingverbot und Methanschlupfreduktion einzufordern: ansonsten können wir nicht guten Gewissens LNG-Terminals bauen, die insbesondere dem Import von Frackinggas dienen.
Schließlich lehnen wir die Förderung von Frackinggas in Schleswig-Holstein ab und sprechen uns im Bund wegen klimapolitischer Bedenken sogar gegen die North Stream 2-Pipeline aus.
Langfristig müssen wir Erdgas und Öl durch klimaneutrale und synthetische Kohlenwasserstoffe aus Erneuerbaren Energien ersetzen. Schlüssel dazu ist ein bisher ungelöstes Problem: wir haben für die Synthese zu wenig konzentrierte CO2-Quellen, die entweder streng klimaneutral sind, oder sich nicht vermeiden lassen. Um dies, wie auch die ökologische Taulichkeit im weiteren Sinne zu sichern,muss der Gesetzgeber erst noch einen Kriterienkatalog für CO2-Quellen erstellen. Wir können hier in Schleswig-Holstein mit gutem Beispiel vorangehen.
CO2 aus Zementwerken, und recyceltes CO2 aus der Verbrennung von Erdgas/Biogas - bei gleichzeitig ausreichender Stromproduktion aus Wind, Wasser und Sonne - können in Schleswig-Holstein schon für Pilotprojekte genutzt werden. Solche Projekte wollen wir fördern und unterstützen. Gleiches gilt für Forschung und Pilotprojekte zur Erschließung neuer, geeigneter Quellen. Das könnte etwa ökologisch verträgliche Biomasse sein, oder das Absaugen von CO2 aus der Luft, sogenanntes „Direct Air Capture“.
Gelingt hier ein Durchbruch, wäre der letzte technische Einwand gegen die Energiewende bei Kohlenwasserstoffen beseitigt.
Damit die Erdgasproduktion auch hier durch künstlich erzeugtes, klimaneutrales Methan aus Wasserstoff und CO2 ersetzt werden kann, wollen wir jetzt die Weichen stellen und Schleswig-Holstein zum Silicon Valley der Power2Gas-Technologie machen.
Um die Wasserstoffproduktion zu fördern, fordern wir vom Bund:
Zunächst ist der bestehende Bedarf an Wasserstoff, sowie die Möglichkeiten der Beimischung von Wasserstoff ins Erdgas abzudecken, um den höchsten Grad an Energieeffizienz zu erzielen. Bis diese Potenziale ausgeschöpft sind, sollten unten stehende Maßnahmen des CCU(Carbon Capture and Usage) zwar nicht großflächig gefördert, wohl aber in einigen Projekten in Schleswig-Holstein vorangetrieben werden. Denn viele Effizienzpotenziale werden nicht in der Grundlagenforschung, sondern erst in der praktischen Anwendung gehoben.
Mit Entrée 100 in Heide geht schon jetzt in Schleswig-Holstein ein Projekt an den Start, bei dem die CO2-Emissionen einer Zementfabrik zur Herstellung synthetischer Kohlenwasserstoffe genutzt werden. Selbst in das Kerosinnetz Hamburgs soll von dort aus eingespeist werden. Sollte es möglich sein, flächensparsame und klimaschonende Verfahren zur Biomasseproduktion zu etablieren, kann die CCU-Nutzung aus Biomasse erhöht werden. Innovation in diesem Bereich wollen wir unterstützen.
Direct Air Capture (Absaugen von CO2 aus der Luft), hat zurzeit einen zu großen Energieaufwand. Hohe Investitionen in diesem Bereich werden bereits getätigt. Hier werden wir, vorbehaltlich neuer Informationen, zunächst abwarten.
Bei einer Energieversorgung Deutschlands mit 100% erneuerbaren Energien sind die Potentiale zur klimaneutralen Gewinnung von CO2 nach jetzigem Stand zu knapp, um den Bedarf zu decken. Deshalb wollen wir eine Diskussion darüber führen, auf welche Bereiche sich der Einsatz von Erdgas künftig konzentrieren sollte.
Über Klimaschutz wachen, statt einfach mal machen: Energiewende bei Erdgas und Kohlenwasserstoffen
Die Methanemissionen
Der Methanschlupf, also die Emissionen von Methan bei Förderung und Transport von Erdgas sind groß. Besonders sind
hoch siehoch, insbesondere bei Frackinggas. In Schleswig-Holstein und im Bund setzen wir uns deshalb
für die folgenden Punkteein Importverbot für Frackinggas ein.
Eine vertrauenswürdige Dokumentation und Reduktion des Methanschlupfes entlang der gesamten Produktions- und Lieferkette soll auch für Importe verpflichtend werden.
Wir fordern die Landesregierung auf, zusammen mit den anderen Küstenländern gegenüber der Bundesregierung Frackingverbot und Methanschlupfreduktion einzufordern: ansonsten können wir nicht guten Gewissens LNG-Terminals bauen, die insbesondere dem Import von Frackinggas dienen.
Schließlich lehnen wir die Förderung von Frackinggas in Schleswig-Holstein ab und sprechen uns im Bund wegen klimapolitischer Bedenken sogar gegen die North Stream 2-Pipeline aus.
Langfristig müssen wir Erdgas und Öl durch klimaneutrale und synthetische Kohlenwasserstoffe aus Erneuerbaren Energien ersetzen. Schlüssel dazu ist ein bisher ungelöstes Problem: wir haben für die Synthese zu wenig konzentrierte CO2-Quellen, die entweder streng klimaneutral sind, oder sich nicht vermeiden lassen. Um dies, wie auch die ökologische Taulichkeit im weiteren Sinne zu sichern,muss der Gesetzgeber erst noch einen Kriterienkatalog für CO2-Quellen erstellen. Wir können hier in Schleswig-Holstein mit gutem Beispiel vorangehen.
CO2 aus Zementwerken, und recyceltes CO2 aus der Verbrennung von Erdgas/Biogas - bei gleichzeitig ausreichender Stromproduktion aus Wind, Wasser und Sonne - können in Schleswig-Holstein schon für Pilotprojekte genutzt werden. Solche Projekte wollen wir fördern und unterstützen. Gleiches gilt für Forschung und Pilotprojekte zur Erschließung neuer, geeigneter Quellen. Das könnte etwa ökologisch verträgliche Biomasse sein, oder das Absaugen von CO2 aus der Luft, sogenanntes „Direct Air Capture“.
Gelingt hier ein Durchbruch, wäre der letzte technische Einwand gegen die Energiewende bei Kohlenwasserstoffen beseitigt.
Damit die Erdgasproduktion auch hier durch künstlich erzeugtes, klimaneutrales
Methan aus Wasserstoff und CO2 ersetzt werden kann, wollen wir jetzt die Weichen
stellen und Schleswig-Holstein zum Silicon Valley der Power2Gas-Technologie
machen.
Um die Wasserstoffproduktion zu fördern, fordern wir vom Bund:
Zunächst ist der bestehende Bedarf an Wasserstoff, sowie die Möglichkeiten der
Beimischung von Wasserstoff ins Erdgas abzudecken, um den höchsten Grad an
Energieeffizienz zu erzielen. Bis diese Potenziale ausgeschöpft sind, sollten
unten stehende Maßnahmen des CCU(Carbon Capture and Usage) zwar nicht
großflächig gefördert, wohl aber in einigen Projekten in Schleswig-Holstein
vorangetrieben werden. Denn viele Effizienzpotenziale werden nicht in der
Grundlagenforschung, sondern erst in der praktischen Anwendung gehoben.
Mit Entrée 100 in Heide geht schon jetzt in Schleswig-Holstein ein Projekt an
den Start, bei dem die CO2-Emissionen einer Zementfabrik zur Herstellung
synthetischer Kohlenwasserstoffe genutzt werden. Selbst in das Kerosinnetz
Hamburgs soll von dort aus eingespeist werden. Sollte es möglich sein,
flächensparsame und klimaschonende Verfahren zur Biomasseproduktion zu
etablieren, kann die CCU-Nutzung aus Biomasse erhöht werden. Innovation in
diesem Bereich wollen wir unterstützen.
Direct Air Capture (Absaugen von CO2 aus der Luft), hat zurzeit einen zu großen
Energieaufwand. Hohe Investitionen in diesem Bereich werden bereits getätigt.
Hier werden wir, vorbehaltlich neuer Informationen, zunächst abwarten.
Bei einer Energieversorgung Deutschlands mit 100% erneuerbaren Energien sind die
Potentiale zur klimaneutralen Gewinnung von CO2 nach jetzigem Stand zu knapp, um
den Bedarf zu decken. Deshalb wollen wir eine Diskussion darüber führen, auf
welche Bereiche sich der Einsatz von Erdgas künftig konzentrieren sollte.
Begründung:
Erfolgt mündlich.
Hintergrundliteratur/Links:
Howarth, Robert: A bridge to nowhere: methane emissions and the
greenhouse gas footprint of natural gas. http://www.eeb.cornell.edu/howarth/publications/Howarth_2014_ESE_methane_emissions.pdf → Methanschlupf von Erdgas aus den USA; Abbildung unten zu finden auf Seite 2
Die Höhe der Methanemissionen ist umstritten, aber eben deshalb können wir uns auch nicht auf die Angabe niedrigerer Werte verlassen, besonders wenn Interessenkonflikte einiger Studienautoren nicht auszuschließen sind.
https://www.tagesspiegel.de/wissen/fragwuerdiger-klimavorteil-von-erdgas-gasfoerderung-setzt-unerwartet-viel-methan-frei/8655628.html → riesige Kluft zwischen Bilanz und Messung des Methanschlupfes eines Frackinggasfeldes
Öko-Institut: Prüfung der klimapolitischen Konsistenz und der Kosten von Methanisierungsstrategien.https://www.oeko.de/oekodoc/2005/2014-021-de.pdf → Knappheit geeigneter CO2-Quellen
Kommentare