Veranstaltung: | Landesparteitag 20./21.04.2018 |
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Tagesordnungspunkt: | 3 Anträge |
Antragsteller*in: | Philipp Schmagold, (KV Kiel), Dr. Ann-Kathrin Tranziska, KV Pinneberg, Rasmus Andresen, KV Flensburg, Eka von Kalben, KV Pinneberg, Harry Bleckert, KV Plön, Dr. Marret Bohn, KV Rendsburg-Eckernförde, Murat Birkandan, KV Plön, Resy de Rujsscher, KV Pinneberg, Steffen Regis, KV Kiel, Christine Hankel, KV Rendsburg-Eckernförde, Ellen Kittel-Wegner, KV Flensburg, Nicole Derber, KV Ostholstein, Bruno Hönel, KV Lübeck |
Status: | Eingereicht |
Eingereicht: | 16.03.2018, 10:35 |
B 1: Für ausgeschlafene Schüler*innen in Schleswig-Holstein
Antragstext
- Wir GRÜNE in Schleswig-Holstein bitten die fachlich zuständige
Bildungsministerin Karin Prien (CDU), zu einem runden Tisch mit
Schüler*innen, Eltern, Lehrer*innen und den ÖPNV-Trägern einzuladen, um
die Möglichkeiten zu diskutieren, die bisherige zweite Schulstunde zur
ersten Schulstunde zu machen und so den Schlafrhythmus der Schüler*innen
besser zu berücksichtigen.
- Im Landtag und innerhalb der Landesregierung werden wir GRÜNE dafür
werben, durch einen späteren Unterrichtsbeginn etwas für ausgeschlafene
Schüler*innen in Schleswig-Holstein zu tun.
Begründung
In einer Umfrage von Spiegel online mit 49.755 Teilnehmer*innen sprechen sich 79,73% dafür aus, später mit dem Unterricht zu beginnen.
Was spricht für einen späteren Schulbeginn?
„Wer schon einmal Jugendliche in der ersten Schulstunde beobachtet hat, weiß: Schlafforscher müssen recht haben mit ihrer Forderung nach einem späteren Unterrichtsbeginn. Zwei Drittel der Schüler haben zwar die Augen geöffnet, können aber kaum etwas aufnehmen. Sie gehören zum "Eulen"-Typ, für den der Schulbeginn jeden Tag aufs Neue eine Qual ist. Schläfrig bis komatös hängen sie in ihren Stühlen und bauen über die Schulwoche ein immenses Schlafdefizit auf. Sie leben permanent in einer Art Jetlag. Viele Studien haben belegt, dass die Kinder ausgeglichener und erfolgreicher lernen und Jugendliche zu weniger Stimulanzien wie Nikotin und Koffein greifen, wenn die Schule später beginnt. Trotzdem tut sich nichts im Schulsystem. Warum ist das so?“ http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/unterrichtsbeginn-warum-die-erste-stunde-folter-ist-a-1042065.html
"Der Schulbeginn um acht Uhr stellt eine echte Diskriminierung dar", sagt Roenneberg. Wer ein Früh- und wer ein Spättyp ist, das lasse sich nicht beeinflussen, sondern ist biologisch verankert. Ein Teil der Schüler erziele quasi unschuldig bei Klausuren schlechtere Noten. "Überspitzt gesagt, entscheidet sich dadurch, ob jemand nach dem Abitur Medizin studieren kann oder nicht", sagt Roenneberg. http://www.sueddeutsche.de/muenchen/spaeterer-unterrichtsbeginn-lernen-fuer-langschlaefer-1.2565953-2 Professor Till Roenneberg ist Leiter der der Human Chronobiologie am Institut für Medizinische Psychologie der Münchner LMU.
Julia Poggensee: „Genau diese Reform fehlt noch an den Schulen! Ich war schon immer ein Langschläfer. Es ist doch für keinen Schüler angenehm, bereits um 6.30 Uhr geweckt zu werden. Das frühe Aufstehen verdirbt mir gleich den Appetit - um die Zeit schon essen? Gegen acht Uhr sitze ich dann in der Schule, die Konzentrationsfähigkeit liegt weit unter dem Normalwert. Steht in den ersten Unterrichtsstunden auch noch eine Arbeit an, so liegt die Wahrscheinlichkeit eines schlechten Ergebnisses höher als am späteren Vormittag. Erklären lässt sich das durch den biologischen Rhythmus, was wissenschaftlich bewiesen ist. Denn bei Kindern setzt die Müdigkeit am Abend deutlich später ein als bei Erwachsenen, das bedeutet: wenig Schlaf. Daher fällt mir das frühe Aufstehen auch so schwer. Keine Frage: Einen späteren Schulbeginn halte ich für sinnvoll!“ https://www.shz.de/1990861
Kommentare
Carina Hennecke:
Petra Kärgel:
Philipp Schmagold:
Eltern im Schichtbetrieb haben immer das Problem, dass Arbeitsschichten und Unterrichts- / Betreuungszeiten nicht zusammen passen. Das ist so, wenn der Unterricht zur ersten Stunde beginnt und bleibt vermutlich leider auch so, wenn er zur zweiten Stunde anfinge.
Zum Glück können manche Eltern zumindest zeitweise im Home-Office arbeiten, das erleichtert dann die Zeitfrage.
Es geht bei diesem Antrag im Kern aber nicht um die Eltern oder deren ideale Betreuungszeiten, sondern um die Kinder, die früh am morgen erwiesenermaßen schlechter lernen.